Anti-Pelz-Demo auf dem Grünen Markt
Pressemeldung zur Demo am 30.10.2022 am Grünen Markt (Ludwigsplatz), Rosenheim:
Tierrechtsaktivist*innen veranstalten eine Aktion unter dem Motto “Tierleid ist untragbar”
Am Sonntag, den 30.10.2022, haben Aktivist*innen der Gruppe Animal Action eine Aktion mit dem Titel “Tierleid ist untragbar” auf dem Grünen Markt (Ludwigsplatz) in Rosenheim durchgeführt. Ort und Datum sind nicht zufällig gewählt worden, denn an diesem Sonntag ist traditionell in Rosenheim ein verkaufsoffener Sonntag und inoffiziell wird der Tag als der Mantelsonntag betitelt. Die Aktion verlief ruhig und die Organisatorin Lydia Nestorovic bezeichnete die Demonstration als einen vollen Erfolg. Rund 15 Aktivist*innen haben zahlreiche Gespräche mit den Einkaufenden in der Stadt geführt und konnten so auf das Leid der Tiere aufmerksam machen.
“Den meisten Passant*innen ist es sehr wohl bewusst, dass die Tiere leiden und dass das Tragen von Pelz absolut unnötig ist und dennoch sehen wir jedes Jahr zahlreiche Leute mit echtem Pelz auf der Straße. Die Ausreden sind vielfältig: Von ‘nicht gewusst, dass es echt ist’ bis ‘war schon tot, als ich es gekauft habe’, haben wir alles schon gehört.”, so Vadim Justus, einer der Mitorganisatoren der Aktion. Und tatsächlich lehnen rund 84% der Deutschen Echtpelz ab. Viele Unternehmen und bekannte Marken haben dies erkannt und deshalb den Pelz aus ihrem Sortiment verbannt. Konsument*innen können sich auf der Website https://furfreeretailer.com/ darüber informieren, welche Label frei von Pelz sind.
Bei einer Untersuchung des Deutschen Tierschutzbundes und VIER PFOTEN im Winter 2018/2019 waren 78% der Produkte nicht den Vorgaben der EU-Textilkennzeichnungsverordnung entsprechend gekennzeichnet. Doch selbst wenn die Unternehmen die Kennzeichnung wie von der EU gefordert vornehmen würden, wäre dies nicht ausreichend, meinen die Aktivist*innen von Animal Action. “Die Kennzeichnungspflicht für Pelz ist absolut mangelhaft. Seit 10 Jahren müssen entsprechende Produkte mit ‘Enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs’ gekennzeichnet werden, jedoch gibt es absolut keine Auskunft darüber, welches Tier für dieses Pelz getötet wurde. Diese Kennzeichnung kann aber auch bedeuten, dass das Produkt Daunen, Leder, Wolle oder Seide enthält und so kann dem Verbraucher suggeriert werden, dass der Pelzbesatz nicht echt ist. Eine klare und eindeutige Pelz-Kennzeichnung ist lange überfällig.”, so Lydia Nestorovic.
“Ein Import- und Verkaufsverbot von echtem Pelz ist die einzige vernünftige Lösung. Dies haben bereits einige Städte, Länder und Staaten erkannt und umgesetzt. So z.B. Israel, Neuseeland, das Bundesland Kalifornien in USA oder die Stadt San Francisco. Unsere Forderungen richten sich daher primär an die Politik, jedoch so lange es politisch nicht geregelt wurde, müssen wir eben auch auf die Straße gehen und an die Verbraucher*innen appellieren.”, sagt Vadim Justus. Und langsam aber sicher tut sich hier politisch etwas. Viele namhafte Marken ziehen sich aus dem Pelzgeschäft sukzessive zurück, in mehr als einem Dutzend europäischer Länder ist die Pelzzucht inzwischen verboten. Und auch die COVID-19-Skandale in den niederländischen Pelzfarmen haben den Ausstieg des Landes aus der Pelzproduktion beschleunigt.
Weitere Informationen zu dem Thema sowie zur Gruppe Animal Action können der Website https://animal-action.org/ entnommen werden.