Termineinladung: Animal Rights Watch protestiert am Samstag gegen die Großveranstaltung “Deutsche Fleckviehschau” in Miesbach

Miesbach / Rosenheim, 19.09.23 –  Unter dem Motto „Verantwortung vor Tradition“ protestiert ARIWA Rosenheim am Samstag, dem 23. September um 12:30 Uhr am Volksfestplatz in Miesbach gegen die 8. Deutsche Fleckviehschau. Die Aktivist*innen erscheinen dabei in Tracht, um darauf aufmerksam zu machen, dass Tradition auch ohne umstrittene Praktiken und Veranstaltungen funktioniert. Gemeinsam mit der Tierrechts-Gruppierung Animal Action Rosenheim appellieren die Aktivistinnen sowohl an die Veranstalter als auch an die Bürger*innen, solche Wettbewerbe zukünftig zu beenden. Dafür haben sie Redebeiträge, Videomaterial und Transparente rund um das Thema Milch vorbereitet.

„Die Deutsche Fleckviehschau ist gefeierte Tierquälerei. Die extremen Zuchtpraktiken sind mit enormem Leid für die Tiere verbunden. Ihre Individualität spielt dabei überhaupt keine Rolle. Der Stress und die Demütigung der Rinder sind in keinster Weise zu rechtfertigen, auch nicht für ein Glas Milch. Kuhmilch ist längst zu einem überflüssigen Luxusprodukt geworden, angesichts der zahlreichen nachhaltigeren pflanzlichen Alternativen”, so eine Aktivistin von ARIWA Rosenheim.

Ein weiterer Aktivist der Gruppierung Animal Action Rosenheim betont: “Solch ein Wettbewerb ist nicht nur ein geschmackloses Schaufenster für Tiere, sondern auch ein Spiegelbild einer umfassenderen Praxis, die sowohl ethisch als auch ökologisch problematisch ist. Die Deutsche Fleckviehschau hat in der heutigen Zeit, in der Mitgefühl und Verantwortung gegenüber Tieren und der Umwelt an Bedeutung gewinnen, keinen Platz mehr.”

Zuchtverband bereits in der Kritik

Anfang August veröffentlichte RTL zugespieltes Videomaterial von systematischer Tierquälerei bei Kälberauktionen des Zuchtverbandes für oberbayerisches Alpenfleckvieh Miesbach e.V. Die über drei Jahre hinweg verdeckt gefilmten Aufnahmen zeigen unter anderem, wie Mitarbeitende und teilweise minderjährige Helfer den Kälbern gezielt Schmerzen zufügen. Die Tiere werden getreten, an den Ohren gezogen und ihre Schwänze werden schmerzhaft gebogen, wenn sie schneller laufen sollen oder vor Schwäche nicht mehr aufstehen oder gehen können. Außerdem ist die Versorgung durch Flüssignahrung auf keiner der Videoaufnahmen ersichtlich. Daraus lässt sich schließen, dass die Jungtiere teilweise bis zu 14 Stunden Hunger und Durst erleiden mussten. 

Kein Einzelfall, sondern Routine

Etwa 600 wenige Wochen alte Kälber werden wöchentlich für die Kälberauktionen des betroffenen Zuchtvereins verladen und wie Ware verscherbelt. Anschließend landen sie entweder auf Langstreckentransporten ins Ausland, in Mast- oder Milchbetrieben. Damit eine Kuh Milch produziert, muss sie ein Kind zur Welt bringen. Für diese existiert jedoch kein relevanter Markt in Deutschland, weshalb sie oftmals unter qualvollen Haltungsbedingungen im Ausland gemästet und dann gewaltsam im Schlachthaus getötet werden. Wer Milchprodukte kauft, unterstützt also auch immer die Fleischindustrie sowie qualvolle Tiertransporte. 

Das Leid der Kühe in der Milchindustrie

In der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden Kühe immer wieder künstlich befruchtet, um den Milchfluss konstant hoch zu halten. Genau wie Frauen sind sie neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, wenn sie ein Kind zur Welt gebracht haben. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die ein Leben lang bestehen bleibt; Kühe erkennen ihr Kalb sogar allein am Geruch. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs und lecken die Jungtiere nicht nur nach der Geburt, sondern auch in den Tagen darauf ab. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.

Details zur Aktion:

Datum: Samstag, 23. September 2023
Uhrzeit: 12:30 – 14:30 Uhr
Ort: Volksfestplatz, 83714 Miesbach

Ansprechperson vor Ort und Pressekontakt

Lydia Nestorovic, lydia.nestorovic@gmx.net
Gleichzeitig findet am 23.09.23 der bundesweiten Aktionstag der deutschen Tierlobby unter dem Motto #Lasstdiekuhlos statt, indem ein konsequentes Verbot jeglicher Anbinde- und Käfighaltung in Deutschland gefordert wird. Auch hierzu werden die Aktivist*innen sich mit Transparenten und Redebeiträgen beteiligen.

Weitere Informationen: 

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