Wir bräuchten wesentlich weniger Fläche, wenn wir keine "Nutztiere" mehr halten würden. Entscheidend ist, dass alle Flächenverbräuche einberechnet und die Erträge pro Flächeneinheit in Form von pflanzlichen und tierischen Kalorien und Proteinen verglichen werden [36],[37]. So müssen in eine Landwirtschaft mit Kühen auch die Grünflächen, welche Nahrungslieferanten der Kühe und letztendlich Düngelieferanten für die Äcker sind, in den Vergleich einfließen. Bei einer veganen Landwirtschaft dürfen Pflanzenreste, wie oft unterstellt, nicht einfach auf dem Feld verrotten, sondern es müssen neueste Erkenntnisse und Techniken wie Gründüngung, Grünschnittdüngung, Kompostierung [27], Humusaufbau [35] und Vergärung über Biogasanlagen zum Einsatz kommen. So lässt sich über Kompostierung, Humuserzeugung und Biomassevergärung pflanzlicher Dünger herstellen, der ebenso wie Mist und Gülle lagerbar und bedarfsgerecht einsetzbar ist.
Global gesehen können die Agrarflächen bei einem Wechsel zu einer veganen Landwirtschaft um 76% und die die Ackerflächen um 19% verringert werden [36]. In Deutschland dürfte der Anteil etwas geringer sein, da die Landwirtschaft kaum extensiv, sondern meist intensiv betrieben wird. Dennoch würden auch in Deutschland ohne Tierhaltung enorme Flächen frei.
Dies ermöglichte einerseits die zwar weniger effiziente, dafür aber nachhaltige bio-veganen Landwirtschaft ohne Kunstdünger und Pestizide zu betreiben und andererseits die Flächen gegen den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität einzusetzen, z.B. durch Aufforstungen, Anlagen für erneuerbare Energien (Solar, Windkraft) und Naturschutzgebiete. Ziele der Energiewende und Energieautarkie können mit einem Wechsel zu einer pflanzenbasierten Landwirtschaft verknüpft werden, z.B. indem Grünflächen als Gärsubstrat-Lieferant für Biogasanlagen dienen und nach Vergärung wichtigen pflanzenbasierten Dünger über die Gärreste liefern [39].