Teste dein Wissen über Versuche an Tieren?

Mäuse und Nagetiere allgemein werden am häufigsten in Tierversuchen eingesetzt. Sie sind
handlich, zäh, billig und aufgrund ihrer schnellen Generationsfolge leicht in Massen zu züchten. Außerdem regt sich gegen Versuche mit Mäusen und Ratten vergleichsweise wenig öffentlicher Widerstand, denn nicht jeder weiß, dass sie ebenso leidensfähig sind wie andere Tiere.

Die Grundlagenforschung ist eine reine Neugierforschung, die Forscher gehen abstrusen Fragen nach (z.B. wie lange überlebt ein Nacktmull ohne Sauerstoff) und behaupten, die Erkenntnisse könnten in ferner Zukunft einmal für den Menschen nützlich sein. Ob sie wirklich eine nützliche Erkenntnis wahren, prüft niemand nach – es ist selten der Fall.

Die traurige Führungsposition der Negativ-Rangliste zu Tierversuchen im Bundesländervergleich hat aktuell Bayern mit 774.874 Tieren und damit 18,42% der deutschlandweiten Gesamtzahl von 4.207.231 Tieren eingenommen.

Zu den besonders grausamen Experimenten gehört zum Beispiel der „Forcierte Schwimmtest“, bei dem Depression untersucht werden soll. Ratten oder Mäuse müssen dabei so lange in einem Wasserglas schwimmen, bis sie keine Hoffnung mehr auf Rettung haben und sich bewegungslos ihrem Schicksal ergeben. Dieses Aufgeben soll eine Depression simulieren.

Über 90 % aller Medikamente, die als wirksam und sicher im Tierversuch eingestuft werden,
scheitern in den darauffolgenden klinischen Prüfungen am Menschen - vor allem, weil sie nicht wirken oder zu hochgradigen Nebenwirkungen führen - und erhalten erst gar keine Marktzulassung.

Nach der Marktzulassung erfolgen weitere Studien. In dieser Phase werden nochmal 32% der zugelassenen Medikamente wieder vom Markt genommen oder mit Warnhinweisen versehen.

Das Argument, dass Versuche an Tieren besser seien als an Menschen, ist obsolet, da sowieso am Menschen getestet werden muss, nach dem Tierversuch. In der klinischen Phase I erfolgt die Erprobung an wenigen gesunden Probanden, ca. 60-80, meist männlich, ca. 30 Jahre alt.

In der Phase der sog. Präklinischen Testung werden die meisten Tierversuche durchgeführt. Danach gibt es noch 3 klinische Phasen an Menschen. Das Medikament kommt nur ins Zulassungsverfahren, wenn es alle drei klinischen Phasen ohne Probleme durchlaufen hat.

Mini-Organe oder Organiode sind nur wenige Millimeter große Abbilder echter Organe. Meist werden sie aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) gebildet, das sind Zellen aus z.B. einem Haar, die so rückprogrammiert werden, dass sie jede Zelle des menschlichen Körpers bilden können.

Die Ergebnisse tierversuchsfreier Forschung sind - im Gegensatz zum Tierversuch – direkt auf den Menschen übertragbar. Unter anderem die Organchip-Systeme sind nicht nur aus ethischen Gründen auf dem Vormarsch, weil so unzähligen Tieren der Tod im Labor erspart bleibt, sondern auch, weil sie viel effektiver sind. Zudem legen sie den Grundstein für die personalisierte Medizin.

Obwohl die Finanzierung von Tierversuchen in der Regel sehr intransparent ist, werden laut unsere Recherchen mindestens 4 Milliarden € Steuergelder in Deutschland jährlich für Tierversuche ausgegeben.

Je nach Art und Gen-Mutation kann eine Maus bis zu $100.000 (ca. €85.000) kosten.